«Wie bezahle ich die nächste Miete?»

Die Corona-Krise wirkt sich auf die finanzielle Lage vieler Menschen aus. Sie fragen sich, wie sie ihre Miete und die Krankenkasse bezahlen sollen.

Wegen der Krise in finanzielle Probleme geraten: «Die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wirken sich unmittelbar und teilweise drastisch auf die Finanzen zahlreicher Personen aus», schreiben Caritas Zürich, Schuldenberatung Kanton Zürich und Schuldenprävention Stadt Zürich in einer Mitteilung.

Doch wo drückt am stärksten der Schuh? «Im Moment geht es primär um Existenzsicherung. Solange dies im Fokus steht, rückt das Thema Schulden in den Hintergrund», sagt die Schuldenberatung Kanton Zürich auf Anfrage. Falls durch das Einkommen nicht einmal das Existenzminimum erreicht werde, könnten keine Schulden getilgt werden, auch nicht in Raten. Laut Caritas Zürich seien die drängendsten Fragen: «Wie bezahle ich die nächste Miete und die nächste Krankenkassenprämie?»

Die Schuldenberatungen empfehlen, ein Budget zu erstellen. Gerät man in finanzielle Schwierigkeiten, muss das Budget angepasst werden. Wichtig: Prioritäten bei den Rechnungen setzen. Wohnungsmiete und Krankenkasse kommen an erster Stelle. «Auf Gläubiger zugehen ist immer gut, wenn Rechnungen nicht bezahlt werden können. In vielen Fällen gibt es eine Möglichkeit, die Lage zu entschärfen», sagt Caritas Zürich. Das gelte auch in «Nicht-Corona-Zeiten».

Eine Möglichkeit ist, Ratenzahlungen vorzuschlagen oder um einen Zahlungsaufschub, also eine Stundung, zu bitten. «Falls sich die finanzielle Situation voraussichtlich in absehbarer Zeit wieder verbessert, bittet man die Gläubiger besser um Stundung und bezahlt dann den ganzen Betrag auf einmal, anstatt in Raten», so die Schuldenberatung Kanton Zürich. Wenn jemand die Krankenkassenprämien nicht mehr bezahlen kann, stellt sich die Frage, ob die Prioritäten sinnvoll gesetzt wurden und ob man mit dem Einkommen überhaupt das Existenzminimum erreicht. «Andernfalls sollte man rasch Sozialhilfe beantragen, auch wenn einem dies vielleicht schwerfällt. Schulden werden von der Sozialhilfe nicht übernommen», heisst es von den Fachpersonen.

Lieber Hilfsangebot statt Kredit
Verlockend können in dieser Zeit Konsum- und Kleinkredite wirken. Von diesen raten die Beratungsstellen aber ab. Das Problem werde damit nicht gelöst, sondern nur aufgeschoben und allenfalls verschärft. «Zudem wird die Zinsbelastung oft stark unterschätzt, vor allem bei langer Laufzeit», so die Schuldenberatung Kanton Zürich. Vielmehr sollen berechtigte Ansprüche geltend gemacht werden: «Bei RAV, AHV-Zweigstelle, Sozialamt oder Sozialdienst der Gemeinde», ergänzt Caritas Zürich.

Die Angebote der Schuldenberatungen richten sich primär an Privatpersonen. Informationen für Selbstständige bietet die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich. (pw. / Foto: mai.)

Schuldenberatung Kanton Zürich: www.schulden-zh.ch
Caritas Zürich: www.caritas-zuerich.ch/kurzberatung
Schuldenprävention Stadt Zürich: www.stadt-zuerich.ch/schuldenpraevention
Nothilfe für Selbstständige und Kleinstunternehmende der Stadt Zürich: www.stadt-zuerich.ch/ku-nothilfe

 

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