Umrollung: Schutzverband pocht auf Einhaltung der Nachtflugsperre

Mit dem geplanten Bau einer Umrollung der Piste 28 wird das Pistensystem effizienter. Das soll aber nicht auf Kosten der Anwohner gehen. Der Schutzverband hat deshalb eine Einsprache deponiert.

«Wir müssen jetzt handeln», betont Thomas Hardegger. Der Präsident des Schutzverbandes der Bevölkerung um den Flughafen Zürich (SBFZ) will mit einer Einsprache bei der geplanten Umrollung der Piste 28 erreichen, dass die Bevölkerung ein gewichtiges Wort mitreden kann. «Die Einsprache im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens müssen wir jetzt vornehmen, auch wenn der Bau erst in einigen Jahren erfolgt», sagt Hardegger. Oder anders gesagt, der SBFZ muss jetzt den Fuss in die Türe halten, später gibt es keine Gelegenheit mehr dazu. Konkret geht es beim Bauvorhaben des Flughafens darum, dass sich künftig rollende Flugzeuge nicht mehr mit landenden Maschinen auf der Piste 28 kreuzen. Deshalb soll die «Westpiste», die bei allen Betriebskonzepten den Flughafen in zwei Hälften teilt, umrollt werden. In der Konsequenz müssen das Rega-Gebäude, die dort angesiedelte Privatfliegerei, aber auch die Turnhalle der Kaserne den Baggern weichen.
Keine zusätzlichen Nacht-Slots
Der Schutzverband betont, dass er sich mit seiner Einsprache nicht gegen das geplante Bauvorhaben wende, denn es trage zu einer besseren Sicherheit bei. «Tatsache ist aber, dass mit der neuen Rollwegführung die Effizienz gesteigert wird», so Hard-
egger weiter. Diese Effizienzsteigerung soll der Flughafen nun dazu nutzen, «die notorischen Verspätungen und den dadurch erzeugten gesundheitsschädigenden Nachtlärm spätabends und nachts zu reduzieren». Hardegger. «Es geht nicht an, dass der Verspätungsabbau nach der Umrollung weiterhin mit einer Regelmässigkeit und Selbstverständlichkeit auf Kosten der Anwohner nachts abgebaut wird.» Und auf keinen Fall dürfe die Effizienzsteigerung zu einem Anstieg der nächtlichen Flugbewegungen genutzt werden können. Nach 21 Uhr sollen gegenüber heute keine zusätzlichen Lande- und nach 22 Uhr keine zusätzlichen Start-Slots mehr zur Verfügung gestellt werden, betont der Schutzverband weiter.
Diese Auflagen will der Schutzverband in der künftigen Baubewilligung festschreiben lassen. Für Hardegger ist das Vorbringen der auf die spätere Nutzung abzielenden Einwendung keineswegs verfrüht. «Wir müssen schon jetzt über die spätere Nutzung sprechen. Das ist nichts Aussergewöhnliches und geschieht bei vielen anderen Bauvorhaben ebenso.»

 

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