Rechnung 2017: Rekordüberschuss

Grosse Freude bei Stadtrat Mark Wisskirchen. Der Klotener Finanzvorstand kann einen hervorragenden Rechnungsabschluss präsentieren. Dennoch mahnt er: «Eine Steuerfusssenkung macht noch keinen Sinn.»

Stadtpräsident René Huber hat es bei der Generalversammlung des Klotener Gewerbevereins bereits angedeutet. Nun ist es amtlich: Die Rechnung 2017 der Stadt Kloten schliesst mit einem Rekordüberschuss ab. Konkret beläuft sich das Plus auf knapp 27,2 Millionen Franken. Zu diesem Rekordergebnis hätten fast alle Steuerarten beigetragen, schreibt die Stadt Kloten in einer Mitteilung.
In der Jahresrechnung 2017 stehen Ausgaben von 195 Millionen Einnahmen von 222,2 Millionen Franken gegenüber. Damit werde mit einem Plus von 27,2 Millionen Franken abgeschlossen, was 28,1 Millionen Franken besser sei als budgetiert, schreibt der Stadtrat weiter. Es zeigt sich auch: Die Stadt hat die Ausgabenseite im Griff. Gemäss Angaben von Finanzvorstand Mark Wisskirchen beläuft sich die Nettoabweichung auf 2,6 Prozent und sei sogar leicht unterschritten worden.


Erneut zeigt sich, dass die Budgetierung der Steuereinnahmen bei einem Haushalt mit einem hohen Steueraufkommen von Firmen sehr schwierig ist. So lägen letztes Jahr beinahe alle Steuerarten deutlich über den Erwartungen. Konkret: Letztes Jahr waren die Einnahmen um 15,2 Millionen Franken höher als budgetiert, die Steuern aus den Vorjahren um 13,8 Millionen, die Grundstückgewinnsteuern um 8,6 Millionen und die Quellensteuern um 3,5 Millionen Franken.


Mehr Gewinn, mehr abliefern
Zum Rekordergebnis beigetragen hätten ferner die Buchgewinne aus der Bewertung der Klotener Flughafen-Beteiligung an den Flughafen-Aktien, die Auszahlung der Flughafen Zürich AG aus ihrer Kapitalreduktion sowie die höhere Gewinnausschüttung der Zürcher Kantonalbank. So schön sich die Zahlen auch anhören, die Medaille hat auch eine Kehrseite. Die hohen Steuererträge führen nämlich dazu, dass Kloten deutlich mehr in den Steuerkraftausgleich des Kantons, über den finanzschwache Gemeinden unterstützt werden, abgeliefert werden muss. «Insgesamt rund 38 Millionen Franken», wie Wisskirchen sagt. 18 Millionen mehr als budgetiert war. Damit relativiert sich das letztjährige Rekordergebnis wieder. Netto beläuft sich das Plus nach Abzug des Steuerkraftausgleichs noch auf 9,2 Millionen Franken.


Überschüsse gerade richtig
Geringer ausgefallen sind im letzten Jahr die Investitionen. Statt 19,1 Millionen wurden 17,5 Millionen Franken verbaut. Wisskirchen begründet die Abweichung mit der auf später verschobenen Gesamtsanierung des Ausseneisfeldes im Schluefweg. Auch für Strassensanierungen sei etwas weniger ausgegeben worden. Davon profitierten auch die Aufwendungen bei den Abschreibungen, die mit 0,6 Millionen Franken leicht tiefer ausgefallen seien. Die Rechnung der Stadt Kloten schloss 2017 zum vierten Mal hintereinander mit einem Ertragsüberschuss ab. «Diese Überschüsse kommen zur rechten Zeit», sagt Wisskirchen weiter. Sie würden nämlich bei der Finanzierung der grossen Investitionen in den nächsten Jahren helfen. «Unter günstigen Umständen führen die Ertragsüberschüsse dazu, dass die Investitionen ohne Verschuldung finanziert werden können.»


Trotz erneutem Rekordergebnis will der Finanzvorstand vorderhand nichts von einer Steuerfusssenkung wissen. «Ich plädiere nach wie vor für einen weiterhin stabilen Steuerfuss», sagt Wisskirchen im Hinblick auf die grossen Investitionen der kommenden Jahre. «Wir können diese Investitionen jetzt aus den eigenen Mitteln finanzieren. Schon deshalb macht eine Steuerfusssenkung keinen Sinn.»
Der Stadtrat hat den Rechnungsabschluss genehmigt und an den Gemeinderat überwiesen. (dj.)

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