Polizei- und Justizzentrum wird rund 50 Millionen teurer

Baudirektor Markus Kägi, Sicherheitsdirektor Mario Fehr, Justizdirektorin Jacqueline Fehr und Hans-Rudolf Blöchlinger, Projektdelegierter des Regierungsrates, haben gestern gemäss einer Mitteilung mit Martin Kull und Rebecca Zuber, Inhaber der beauftragten Generalunternehmerin HRS Real Estate AG, die Fertigstellung des Rohbaus des Polizei- und Justizzentrums Zürich (PJZ) eingeleitet. 22 Monate nach der Grundsteinlegung sind die Bauarbeiten des siebengeschossigen, 280 Meter langen PJZ somit gut auf Kurs.

Mit dem PJZ entsteht ein Kompetenzzentrum für die Bekämpfung der Kriminalität, das heutige und künftige Anforderungen von Polizei, Staatsanwaltschaft, Zwangsmassnahmengericht, Forensischem Institut und Justizvollzug erfüllen wird. Um zusätzliche Nutzungsanforderungen und Anforderungen der künftigen Betriebsführung erfüllen zu können, hat der Regierungsrat die gebundenen Ausgaben um 48,5 Millionen Franken erhöht. Dies betrifft primär die Umsetzung und Positionierung der Nutzerbereiche im Rahmen des zukunftsorientierten, flexiblen Raumkonzepts sowie Projektänderungen im Zusammenhang mit dem Gefängnisbetrieb wegen neuer Anforderungen an die Untersuchungshaft.

Florhof und Polizeikaserne werden freigespielt

Durch eine intensive Nutzungs- und Raumplanung wurde das Flächenangebot innerhalb des Gebäudes erweitert und optimiert. Dadurch können das Kommando der Kantonspolizei und die Oberstaatsanwaltschaft ebenfalls ins PJZ integriert werden. So stehen die Polizeikaserne und der heutige Standort der Oberstaatsanwaltschaft im Florhof mit dem Bezug des PJZ für neue Nutzungen zur Verfügung. Mit dem modularen Baukonzept ist zudem sichergestellt, dass das Gebäude bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt erweitert werden kann.

Zusätzliche personelle Ressourcen
Aufgrund der Grösse des Betriebs, der zahlreichen darin untergebrachten unterschiedlichen Organisationseinheiten und der Konzentration einer derart exponierten Staatsaufgabe steigt das Sicherheitsbedürfnis. Durch den Umzug ins PJZ werden die dezentralen Standorte der Kapo aufgehoben. Das bisher für deren Betrieb eingesetzte Personal kann in den entsprechenden Funktionen im PJZ übernommen werden. Unter Berücksichtigung der internen Stellenumlagerung und der Stellen, die aufgrund der Schliessung des provisorischen Polizeigefängnisses ProPog aufgehoben werden, resultiert ein zusätzlicher Personalbedarf für den Betrieb des PJZ von 40.5 Stellen.

Der Betrieb des neuen Gefängnisses ist mit zahlreichen neuen Aufgaben verbunden. Zusätzlich zur Untersuchungs- und Sicherheitshaft werden sämtliche Haftformen, die bisher im ProPog angesiedelt waren abgedeckt, insbesondere die vorläufige Festnahme. Neu hinzu kommen ein 24-Stunden-Eintrittsbetrieb sowie eine eigene Krankenabteilung. Der Gefängnisbetrieb richtet sich nach der gültigen Praxis und den Vorgaben für die Untersuchungshaft. Diese verlangen die Ausrichtung des Betriebs am Normalisierungsprinzip für die Bereiche Wohnen, Beschäftigung, Bildung, Freizeit und Besuchswesen, während er gleichzeitig die Sicherheitsansprüche des Gefängnisbetriebs erfüllen muss. All dies erfordert mehr personelle Ressourcen als ein herkömmlicher Betrieb für die Untersuchungs- und Sicherheitshaft. Dabei orientiert sich die Personalplanung an den Vorgaben des Bundesamts für Justiz von 2.3 Insassen pro Mitarbeitenden. Daher resultiert ein Bedarf von 126 neuen Stellen beim Amt für Justizvollzug. Darin sind 56 Stellen enthalten, welche von der Sicherheitsdirektion (ProPog) zur Justizdirektion verschoben werden. Hinzu kommen 3 Stellen für ICT-Techniker. Diese stellen im PJZ den gesicherten, unterbrechungsfreien Betrieb des Rechenzentrums sicher. 2 Stellen benötigt das Immobilienamt für Facility Manager, Objektbuchhalter sowie Datenmanager. Der zusätzliche Ressourcenbedarf wurde extern überprüft und verifiziert.  (pd. / Visualisierung: zvg.)

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