Kommentar: EHC Kloten geht medial neue Wege

Um den Kontakt zu seinen Fans nicht zu verlieren, hat der EHC Kloten den ersten Podcast in seinem über 85-jährigen Bestehen lanciert. Ziel sei es, so schreibt der Verein, Menschen zu Wort kommen zu lassen, die ansonsten im Hintergrund agieren, den Klub in einer anderen Art und Weise geprägt haben oder diesen noch immer mitprägen.
Ein ambitioniertes Ziel, denn Bilder, die zusätzliche Emotionen vermitteln, gibt es nicht. Der erste Podcast ist vielmehr ein Interview von 50:08 Minuten. Dass das lange ist, merkt man dem Interview schon bald an, denn es entwickelt sich mehr und mehr zu einem Gespräch, bei dem man auch sehr viel über Raphael Walser, den Interviewer, erfährt.
Das ist nicht weiter schlimm, denn mit Stadionspeaker Jörg Müller sitzt ihm eine mediengewandte Person gegenüber, die aus ihrer 20-jährigen Tätigkeit auch etwas zu erzählen hat – und das tut Müller eloquent. Es hört sich zwar punktuell wie ein Gespräch zwischen Vater und Sohn an, immer aber behält Walser das Zepter in der Hand.
Viele Fragen sind zu erwarten, die Antworten aber überraschen oft, und das macht den Podcast hörenswert, auch wenn er zuweilen langfädig wird. Dennoch: Man bleibt auch dran, weil beide Stimmen angenehm sind; die charakterstarke von Jörg Müller sowieso, jene von Radio-Top-Sportreporter Raphael Walser ebenfalls.
Doch irgendwie fehlt manchmal der Biss eines Journalisten. Die Fragen sind zwar nicht abgesprochen, das hört man und ist gut so, dennoch möchte man es hie und da genauer wissen. Beispielsweise, wann Jörg Müller aufhören will. Wir alle hoffen, noch lange nicht, doch so klar ist das am Schluss des Gesprächs nicht. Daniel Jaggi

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