Kommentar: Alles hinter verschlossenen Türen

Seit das Spital Bülach eine Aktiengesellschaft ist, das ist seit 2014 so, hat die Öffentlichkeit keinen Zugang mehr zu den Aktionärsversammlungen. Mehr noch, auch die Presse ist ausgeschlossen. Und so wird hinter verschlossenen Türen irgendwas gewerkelt. Was, erfahren die Einwohner der 34 Gemeinden, die das Spital finanziell massgeblich mittragen, nur über Mitteilungen, die vom Verwaltungsrat abgesegnet wurden. Das ist besonders in der derzeitigen Spitalkrise problematisch. Früher, als das Spital noch ein Zweckverband war, hatte die Presse stets freien Zugang zu den DV. Es fand daher schon in einem frühen Stadium ein reger Austausch beispielsweise über Spitalentwicklungen statt. Mehr noch: Die Presse konnte so auch kritisch hinterfragen. Das ist nämlich nötig, denn viele Gemeinde­delegierte hatten keine Ahnung vom Spitalbetrieb, konnten nicht mal die Jahresrechnungen interpretieren und fragten deshalb nicht nach. Das dürfte heute nicht anders sein, denn die Aktionärsversammlungen sind für Gemeinderäte zusätzliche Pflichtübungen. Und so werden Anträge des Verwaltungsrates nicht genügend kritisch hinterfragt und gerne einfach durchgewunken. Ob die Spitalkrise eines solchen Ursprungs ist, ist unklar – möglich wärs.

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