Kindersicherheit ist kein Kinderspiel

Jedes Jahr verunfallen in der Schweiz rund 400 Kinder im Auto. Das Risiko, dass der Nachwuchs dabei verletzt oder gar getötet wird, ist ohne Kindersitz dreimal höher. Trotzdem fährt jedes zweite Kind falsch und jedes 14. Kind gar nicht gesichert im Auto mit – das darf nicht sein. Der AGVS-Garagist kann helfen, den richtigen Sitz für Kind und Auto zu finden.
 
Eine von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) in Zusammenarbeit mit dem Touring Club der Schweiz (TCS) durchgeführte Untersuchung bringt erschreckende Zahlen an den Tag. Gemäss der Studie wird jedes zweite Kind durch den verwendeten Kindersitz nicht richtig gesichert, sieben Prozent der Kinder fahren sogar ohne Kindersitz im Auto mit. Wer seine Kinder nicht in geeigneten Rückhaltesystemen befördert, verstösst nicht nur gegen das Gesetz, sondern riskiert auch ihr Leben. Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt beim Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS): „Kinder bis 12 Jahre oder mit weniger als 150 cm Körpergrösse müssen zwingend im Kindersitz mitfahren.“
 
Neu ist die Grösse entscheidend
Das Angebot an Kindersitzen ist enorm, den richtigen zu finden ist deshalb nicht immer einfach. Wichtig ist beim Kauf eines Sitzes, dass dieser die gültigen UN-ECE-Normen erfüllt. Die Vorgaben aus der bisherigen Zulassungsvorschrift ECE R44 wurden vom Gesetzgeber überarbeitet und in der neuen Norm ECE R129, auch bekannt unter dem Namen «i-Size», verankert. Die wesentlichen Neuerungen sind, dass die Produkte nun einen Seitenaufprallschutztest bestehen müssen und die Einteilung der Sitze in Klassen entfällt. „Konkret müssen Kindersitze nicht mehr aufgrund des Gewichtes des Kindes gewählt werden, sondern aufgrund der Körpergrösse. Ausserdem müssen Kinder bis 15 Monate in nach der neuen Norm geprüften Sitzen zwingend gegen die Fahrtrichtung transportiert werden“ erläutert Markus Peter. Die bestehende Norm ECE R44 wird aber bis auf weiteres ihre Gültigkeit behalten. Diese Kindersitze sind so noch während Jahren kauf- und einsetzbar.
 
TCS-Test hilfreiches Instrument
Bei der Orientierung vor dem Kauf sind auch die TCS-Testurteile sehr hilfreich. Erst kürzlich hat der Touring Club die Ergebnisse des Kindersitztestes 2017 veröffentlicht. Dabei wurden 39 Produkte auf Sicherheit, Bedienung, Ergonomie, Schadstoffgehalt sowie Reinigung und Verarbeitung geprüft und bewertet. Insgesamt 32 Modelle schnitten mit dem Gesamturteil „empfehlenswert“ oder besser ab. Das ist erfreulich, die Qual der Wahl bleibt allerdings. Markus Peter: „Am besten man wendet sich an den AGVS-Garagisten des Vertrauens. Denn dieser kennt die gültigen Normen und weiss, welcher Sitz am besten in welches Auto passt. Ausserdem kann er bei der Einbauprobe, die ich vor dem Kauf des Sitzes dringend empfehle, behilflich sein.“ (pd.)

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