Ein Flug zum Mond und wieder zurück

Das Kunsthaus widmet sich mit der Ausstellung «Fly me to the Moon» der sensationellen Mondlandungvom 20. Juli 1969. Der Mond übt seit jeher eine grosse Faszination aus. Jeder kennt ihn, es gibt Leute, die über ihn dichten und singen oder sogar nach ihm süchtig sind. Vor 410 Jahren richtete Galileo Galilei (1564–1642) als erster Mensch ein Fernrohr auf ihn. Vor 50 Jahren verliess Neil Armstrong, Kommandant von Apollo 11, unseren Planeten Richtung Mond und betrat ihn mit den berühmt gewordenen Worten: «Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit».

200 Exponate zu sehen
Dieses Ereignis nimmt das Kunsthaus zum Anlass, rund 200 Exponate künstlerischen Schaffens zu präsentiere. Mit romantischen Gemälden, Himmelskarten, Zeichnungen, Fotografien, fiktiven Filmszenen, Videos, Installationen etc. setzen sich Künstlerinnen und Künstler mit unserem Erdtrabanten auseinander.
In der Eingangshalle wird jeder Gast von der meterhohen poppigen Rakete «First spaceship on Venus» der Genferin Sylvie Fleury empfangen. Der von Liam Gillick, Maler, Bildhauer und Konzeptkünstler, erstellte Audioguide führt Besucherinnen und Besucher zu den Ausstellungsthemen: «Helden und Antihelden», «Mondlicht», «Mond als Kolonialbestrebung» bis hin zu «Der blaue Planet». Auf dem Rundgang werden Arbeiten von bekannten und weniger bekannten Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Zum Beispiel vom US-amerikanischen Bildhauer Forrest Myers (*1941), der sich mit dem «Moon Museum» einen Namen gemacht hat. Das Kunstobjekt ist eine 1,9 x 1,3 cm kleine Keramik-Kachel, auf die sechs Künstler sechs winzige Zeichnungen gemalt haben. Dieses kleine Kunstobjekt soll 1969 mit der Apollo 12 auf dem Mond platziert worden sein – behaupten zumindest die Künstler David Novros, Robert Rauschenberg, John Chamberlain, Claes Oldenburg, Forrest Myers und Andy Warhol. Hingegen ist die in Amalia Picas «Moon Golem» (2009) wiedergegebene Tafel mit den Namen verstorbener Astronauten und Kosmonauten tatsächlich auf dem Mond abgesetzt worden. Die deutsche Grande Dame des Dadaismus, Hannah Höch (1889–1978), widmete 1969 eine Collage den Männern, die den Mond eroberten. In «Space Walk», Yinka Shonibare MBE, schweben ein Mann und eine Frau in bunten Raumanzügen mit Rucksack und Helm durch den Weltraum.
Nicht zu vergessen William Anders (* 1933), ehemaliger US-amerikanischer Luftwaffenoffizier und Astronaut. Anders startete am 21. Dezember 1968 zu seinem Weltraumflug. Am 24. Dezember nahm er eines der berühmtesten Fotos der Geschichte auf: «Earthrise», Aufgang der Erde über dem Mondhorizont.

Auf High Heels zum Mond
Künstler, Philosophen und Wissenschafter, die sich seit jeher mit dem Mond auseinandergesetzt haben, der Schuhabdruck eines Astronauten von Apollo 11 auf dem Mond – in Bronze gegossen – die in raffinierter Morsetechnik gespielte «Mondscheinsonate» von Beethoven, Barbie als Kosmonaut, dazu gut lesbare Texttafeln und vieles mehr begleiten das Publikum, das sich auf eine abenteuerliche Reise zum Mond einlässt – wenn es sein muss auch auf «High Heels» (Sylvie Fleurys «High Heels on the moon», Neoinstallation einer genähten Rakete aus Silberstoff mit roter Spitze). Elke Baumann

Ausstellung bis 30. Juni, Öffnungszeiten: Di/Fr–So 10–18 Uhr, Mi/Do 10–20 Uhr, Montag geschlossen. Begleitprogramme sowie weitere Infos: www.kunsthaus.ch.
Zur Ausstellung ist die Publikation «Fly me to the Moon» erschienen.

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