Coronavirus lässt ÖV-Einnahmen wegbrechen

Nach sieben Wochen mit eingeschränktem Verkehrsangebot fahren die öffentlichen Verkehrsmittel im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) grösstenteils wieder gemäss regulärem Fahrplan. Es gilt das nationale Schutzkonzept, das unter anderem das Tragen einer Maske empfiehlt, sobald die Abstandsregel nicht mehr eingehalten werden kann. Auch bei der Begleitung der Fahrzeuge und den Ticketkontrollen gilt wieder der Normalzustand. Die finanziellen Folgen der Corona-Krise für den ZVV wiegen schwer: Das jährliche Defizit könnte sich um über 100 Millionen Franken erhöhen. Dies teilt die Volkswirtschaftsdirektion mit.

Das umfangreiche und dichte Verkehrsangebot im gesamten ZVV ist in normalen Zeiten zu knapp 70 Prozent kostendeckend. Das verbleibende jährliche Defizit wird je zur Hälfte mit Steuergeldern des Kantons und der Zürcher Gemeinden beglichen. Reserven kann der Zürcher Verkehrsverbund als unselbständige Anstalt des Kantons nicht anlegen. Während der Corona-Krise ist die Nachfrage im öffentlichen Verkehr drastisch eingebrochen. Im Verbundgebiet wurden 80 Prozent weniger Fahrgäste verzeichnet. In der Folge sanken auch die Einnahmen um circa 75 Prozent. Dies wird sich deshalb auch auf die diesjährige Kostenunterdeckung des ZVV auswirken. Gemäss ersten Berechnungen könnte das Defizit gegenüber dem budgetierten Wert um rund 100 Millionen Franken auf total 440 Millionen Franken ansteigen. Die Prognosen gestalten sich aber aufgrund zahlreicher Unsicherheiten sehr schwierig. Es ist nicht genau vorherzusagen, in welchem Umfang die Nachfrage in den nächsten Wochen und Monaten wieder steigen wird oder ob es allenfalls gar wieder Rückschritte geben wird. (pd. / Foto: rs.)

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