Die Idee, auf dem Waffenplatz Kloten und damit unmittelbar neben dem Flughafen ein grosses Industrieareal zu schaffen, ist bestechend. Wäre da nur nicht die Armee.
Absurd, unrealistisch, utopisch. Als solches kann die Idee, auf dem Klotener Kasernenareal einen Logistik-, Gewerbe- und Industriepark für den Flughafen zu schaffen, bezeichnet werden. Doch die Vision kommt aus berufenen Mündern: Acht bürgerliche Parlamentarier haben unlängst einen entsprechenden Vorstoss im Klotener Gemeinderat eingereicht. Erstunterzeichner ist Silvan Eberhard, immerhin Fraktionspräsident der SVP.
Und aus dem Nichts kommt die Vision auch nicht. Entstanden ist die Idee nämlich im Zusammenhang mit Workshops zur künftigen Nutzung des Industriegebietes Steinacker. Hier waren neben den Grundeigentümern, den Industrie- und Gewerbetreibenden, Politikern und Planern auch Vertreter der Stadtverwaltung zugegen.
Allerdings hat der als Motion eingereichte Vorstoss, in dem der Stadtrat verpflichtet werden soll, sich beim Bund für das Anliegen einzusetzen, einen Haken: Die Armee wird das Gelände so bald nicht verlassen. Nach Angaben von Carolina Bohren, Sprecherin beim Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), sei im Programmteil des Sachplans Militär 2017 festgelegt, dass der Waffenplatz Kloten-Bülach bis auf weiteres unbefristet weiterbetrieben werde. Einzig für jene Teile des Waffenplatzareals, die für die geplante Erweiterung des Rollwegsystems auf dem Flughafen benötigt würden, betrage die Betriebsdauer voraussichtlich etwas weniger als zehn Jahre. Bohren betont: «Ob und allenfalls wann auch die Kaserne Kloten von der Armee aufgegeben wird, ist aufgrund von Abhängigkeiten zu anderen Standorten heute noch offen. Jedoch ist auch im Falle eines Aufgabeentscheids immer noch mit einer Nachlaufzeit von gut zehn Jahren bis zur Räumung zu rechnen.»
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