Baulandpreise für Wohnbauten: Je zentraler desto teurer

Die Unterschiede in den Wohnbaulandpreisen im Kanton Zurich sind gross. Ein vom kantonalen Statistischen Amt entwickeltes Bodenpreismodell macht nun ersichtlich, wovon die Bodenpreise fur Wohnbauland abhängen. Es zeigt, dass die Quadratmeterpreise an zentralen Lagen der Stadt Zurich rund zehnmal höher sind als im Tösstal oder im Weinland. Wodurch die Bodenpreise und damit auch die Wohnkosten sonst noch beeinflusst werden, zeigt die aktuelle Publikation des Statistischen Amts.


Mittels eines statistischen Modells, welches Lageeigenschaften und Preise miteinander verknupft, kann das Statistische Amt nicht nur, wie in der traditionellen Bodenpreisstatistik, bestimmte Raumeinheiten mit Kennzahlen charakterisieren, sondern die Preise auf ihre Ursachen zuruckfu?hren. Dieses Bodenpreismodell zeigt, wovon es abhängt, wieviel Wohnbauland kostet, und was dies fur die Bodenpreislandschaft des Kantons Zurich bedeutet.


Je länger die Fahrzeit nach Zu?rich, desto tiefer die Preise
Die weitaus wichtigste Einflussgrösse ist die zeitliche Entfernung zur Stadt Zurich. Je länger man braucht, um das Zentrum der Kantonshauptstadt zu erreichen, desto tiefer sind die Landpreise. Fur eine Wohnung an zentraler Lage, mit kurzer Pendelzeit zum Arbeitsplatz, sind viele bereit einen Aufpreis zu bezahlen, der sich in den Bodenpreisen niederschlägt. Der Preis fur einen Quadratmeter Wohnbauland nimmt bei einer 10-prozentigen Zunahme der Fahrzeit nach Zurich um etwa 4,8 Prozent ab. Im Tösstal (Fischenthal) oder im Weinland (Waltalingen) zahlte man so 2015 rund 300 Franken pro Quadratmeter, während an den zentralsten Wohnlagen Zu?richs, etwa im Seefeld, Bodenpreise von u?ber 3000 Franken pro Quadratmeter bezahlt wurden.


Tiefe Steuerfusse, Aussicht, Zu?richseenähe – hohe Bodenpreise
Wo die Einwohnenden von einem tiefem Steuerfuss profitieren, sind dafur die Bodenpreise höher: Funf Steuerfusspunkte weniger bezahlen sie mit etwa 2,4 Prozent höheren Landpreisen. Hoch ist die Zahlungsbereitschaft auch fur Grundstucke in Zurichseenähe und fur solche mit guter See- oder Fernsicht. An den besten Lagen der stadtnahen Seeanrainer-gemeinden, wie Kilchberg und Ru?schlikon am linken, sowie Zollikon, Kusnacht oder Erlenbach am rechten Zurichseeufer, spielen alle Faktoren mit. Fur Wohnbauland bezahlt man dort fast so hohe Preise, wie an den besten Lagen im Zentrum der Stadt Zurich, das heisst um die 2500 Franken pro Quadratmeter. In weniger lagebegunstigten, aber etwa gleich weit von Zurich entfernten Gemeinden wie Adliswil, Wallisellen oder Schlieren, liegen die Landpreise zwischen 1100 und 1400 Franken pro Quadratmeter – und damit deutlich niedriger.


Beeinflusst werden die Wohnbaulandpreise auch durch zahlreiche weitere Lageeigenschaften. Die Nähe zu Arbeitsplatzkonzentrationen, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten erhöht die Preise, ebenso wie eine gute ÖV-Anbindung oder eine geringe Lärmbelastung. Das kommt nicht von ungefähr: Die Landpreise sind dort hoch, wo viele gerne wohnen wurden. Das Bodenpreismodell zeigt im Detail, fur welche Lageeigenschaften wieviel bezahlt wird und gibt so auch Einblick in die Prioritäten all jener, die sich fu?rs Wohnen im Kanton Zurich entscheiden. (pd.)

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