Die geplante bauliche Verdichtung am Lerchenweg und der damit verbundene Abriss von 16 Mehrfamilienhäusern hat inzwischen zu vielfältigen Reaktionen geführt. Nun ist der Verlust von 96 preisgünstigen Wohnungen auch im Parlament angekommen. In einer von der gesamten SP-Fraktion unterzeichneten Interpellation stellt Anita Egg (SP) fünf Fragen an den Stadtrat. Dabei geht es weniger um den Abriss als vielmehr um die Frage, wie den Bewohnerinnen und Bewohnern vonseiten der Stadt bei der Wohnungssuche geholfen werden kann. Die Parlamentarierin betont in ihrer Begründung, dass es sich bei den Betroffenen um teilweise langjährige Mieter handelt, die betagt seien, teilweise alleine leben würden, und ebenso um Familien mit geringem Einkommen. Besonders für die Betagten sei es ein harter Einschnitt in der letzten Lebensphase. So gehe ihr soziales Netz in der Nachbarschaft verloren. Besonders hart treffen würde es jene, die in Kloten keine bezahlbare Wohnung mehr finden, um ihren Alltag selbstständig meistern zu können. Egg verweist aber auch auf die Familien mit kleinem Einkommen, die ebenso auf bezahlbare Wohnungen angewiesen seien.
Anita Egg fragt beim Stadtrat deshalb nach, ob eine Beratung und Unterstützung der sehr Betagten bei der Wohnungssuche vorgesehen sei, ob es Möglichkeiten gebe, Wohnungssuchende mit kleinem Einkommen zu unterstützen, ob der Stadtrat bereit sei, sich für Härtefälle in gleicher Art zu engagieren, wie er dies für die Bauherrschaft tue, und ob der Stadtrat bei künftigen Bauprojekten, bei denen Mietende ihre Wohnung verlassen müssen, bereit sei, Unterstützung bei der Suche nach neuem günstigen Wohnraum zu leisten.
Weil die Häuser abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden sollen, werden die Mietverhältnisse der ersten Bauetappe voraussichtlich per Mitte 2023 und jene der zweiten Etappe per Mitte 2025 aufgelöst. Eine Sanierung der Gebäude ist für die Eigentümerschaft nach eigenen Angaben aus finanziellen und ökologischen Gründen keine Option. Die 96 Wohnungen in den 16 Liegenschaften der Pensionskasse Schaffhausen sollen durch eine Überbauung mit rund 200 Wohnungen ersetzt werden. (dj.)








