2003, 2015, 2017 waren die wärmsten Sommer

Bereits seit Mitte Mai verwöhnte uns der diesjährige Sommer mit viel Wärme und Sonnenschein. Es sind aber nicht lang anhaltende Schönwetterperioden mit eitel Sonnenschein, welche den diesjährigen Sommer prägten. Vielmehr zeichnete sich der Sommer 2017 durch ein ständiges Auf und Ab der Temperaturen und ein Hin und Her des Wetters aus. So reihten sich nie mehr als zehn schöne und hochsommerlich warme Tage hintereinander.
Im Gegenteil, fast im Wochenrhythmus wechselten sich heisse und kühlere Phasen ab. Die heissen Phasen dauerten aber länger und waren in ihrer Intensität deutlich ausgeprägter als die kühlen Phasen. Mit insgesamt vier Hitzewellen und 15 bis 20 Hitzetagen mit mehr als 30 Grad gesellt sich der Sommer 2017 in Zürich zu den ganz heissen. Nur die Jahre 2003 und 2015 brachten mit je 26 heissen Tagen mehr Hitze. Nur an neun Tagen blieb die Höchsttemperatur unter 20 Grad. So erstaunt es nicht, dass die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur zwischen Juni und August mit 25,8 Grad die zweithöchste seit Messbeginn war. Nur im legendären Hitzesommer 2003 stiegen die täglichen Höchsttemperaturen mit durchschnittlich 28 Grad noch höher.
Schlaflos in Zürich
Die grosse Sommerwärme machte sich in diesem Jahr nicht nur in hohen Tageshöchsttemperaturen bemerkbar, sondern vor allem auch durch erstaunlich hohe Nachttemperaturen – die das Schlafen in vielen Sommernächten erschwerten. Während sieben Nächten sank die Temperatur sogar nie unter 20 Grad. In diesen Fällen sprechen Meteorologen von Tropennächten. Solche waren für Zürich bis vor wenigen Jahren noch eine absolute Seltenheit. Selbst im Jahrhundertsommer 2003 gab es lediglich eine Tropennacht in Zürich. Der bisherige Rekordhalter ist der Hitzesommer 2015 mit insgesamt neun Tropennächte. Der Sommer 2017 reiht sich somit gleich dahinter auf Platz zwei in Sachen Tropennächten ein. Der Sommer 2017 setzte relativ früh zum Höhepunkt an. So brachte die Hitzewelle vom 19. bis 23. Juni mit Temperaturen bis 34 Grad am Zürichberg die höchsten Temperaturen. Der 23. Juni war mit einer Tagesdurchschnittstemperatur von 27 Grad zudem der wärmste Tag des Sommers. So war der Juni auch der wärmste Monat im diesjährigen Sommer. Juli und August waren in der Folge einige Zehntelgrad kühler, wobei der August wiederum etwas wärmer war als der Juli. Grosse Unterschiede zeigten sich temperaturmässig aber kaum zwischen den einzelnen Sommermonaten. Vielmehr hielt sich die Sommerwärme seit Mitte Mai auf relativ konstantem Niveau. Richtig sonnig war vor allem der Juni. Vom 10. bis 27. Juni präsentierte sich der Sommer abgesehen von kurzen Unterbrüchen von seiner sonnigen und heissen Seite. Mit 260 Sonnenstunden war der Juni der sonnigste Monat des Sommers. Der Juli war dann mit 200 Sonnenstunden nur durchschnittlich. Mit 210 Sonnenstunden war der August dann etwas sonniger als im langjährigen Durchschnitt. Mit insgesamt 670 Sonnenstunden machte die Sonne diesen Sommer rund 70 Überstunden. Seit 2001 waren jedoch auch sechs Sommer sonniger als 2017.
41% der Tage brachten Regen
Der wechselhafte Charakter des Sommers schlägt auch bei der Anzahl Regentage durch. Insgesamt in 38 Tagen, oder 41 Prozent der Sommertage, fiel Regen – häufig in Form von Gewittern. Diese Anzahl Regentage liegt im Bereich der langjährigen Erwartungen. Die Regenmengen summierten sich auf total 330 mm. Das entspricht knapp 90 Prozent der üblichen Sommerniederschlagsmengen. Die Niederschlagsmengen waren jedoch nicht gleichmässig über den Sommer hinweg verteilt. So blieben Juni und August trockener, wohingegen im Juli überdurchschnittlich grosse Regenmengen in Zürich niedergingen.

Drittwärmster Sommer überhaupt
Mit durchschnittlich 19,6 Grad am Zürichberg reiht sich der Sommer 2017 als drittheissester Sommer seit Beginn der systematischen Erhebungen im Jahr 1864 in die Messreihe ein. Wenige Zehntelgrad heisser war lediglich der Hitzesommer 2015 mit durchschnittlich 20,2. Der Jahrhundertsommer 2003 bleibt mit 21,6 in Zürich weiterhin unantastbar. Erstaunlich ist, dass im Unterschied zu den Hitzesommern 2003 und 2015 der diesjährige Sommer trotz wechselhaftem Witterungscharakter so viele Hitzetage hervorbrachte. Silvan Rosser

Wetter, Klimawandel und Energiewende in Zürich: www.meteozurich.ch

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