Ja zum Gestaltungsplan «Am Stadtplatz»

Mit der Zustimmung des
Gemeinderates zum Gestaltungsplan «Am Stadtplatz» kann das Stadtzentrum nun weiterentwickelt werden.

Das Verdikt war deutlich: Einstimmig hat der Gemeinderat dem öffentlichen Gestaltungsplan «Am Stadtplatz» zugestimmt. Gleichzeitig hat der Gemeinderat dem Stadtrat aber noch eine Hausaufgabe mitgegeben: Er soll das mit der Realisierung weiter wachsende innerstädtische Verkehraufkommen lösen.
Auch die Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission, die einstimmig für ein Ja votiert hatte, machte auf diese Problematik aufmerksam. Sprecher Reto Schindler: «Das wird nicht einfach zu lösen sein.» Roland Lieb (SVP) mahnte den Stadtrat denn auch, das Problem frühzeitig anzugehen. «Wir sehen einige Verkehrsprobleme, die das Projekt mit sich zieht.»


Genau gleich sieht es auch die FDP. Fraktionspräsident Beat Vorburger: «Das Verkehrsproblem darf nicht auf die lange Bank geschoben werden.» Für die Freisinnigen ist es zudem «eminent» wichtig, den Verkehr gesamtheitlich zu betrachten. Eine Lösung des Verkehrsproblems präsentierte die SP. Christoph Fischbach: «Wir schlagen vor, das Zentrum grosszügig autofrei zu gestalten.» Ähnlich sieht es auch Mathias Rieder von der GLP, der auf Parkplätze verzichten und so den Verkehr «draussen» halten will.


Verdichten ist der Königsweg
Unumstritten war die Vorlage auch, weil die Parteien von links bis rechts die Bemühungen des Stadtrates unterstützen, das Stadtzentrum zu verdichten, um so, unter andrem, neuen Wohnraum zu schaffen. Das Bevölkerungsmonitoring der letzten Jahre zeigt nämlich, dass in Kloten pro Jahr rund 50 neue Wohnungen entstehen müssen, um die Bevölkerungszahl, und damit auch das Steuersubstrat, stabil halten zu können. Beat Vorburger (FDP) betonte denn auch: «Die innere Verdichtung ist die Zukunft, der Königsweg.»


Für Roland Lieb (SVP) wird mit der Überbauung der Stadtplatz belebt. Er wies aber gleichzeitig darauf hin, dass Häuser mit neun Stockwerken gebaut werden können. Er fragte deshalb in die Runde: «Ist euch bewusst, dass hoch gebaut wird?» Das ist Christoph Fischbach (SP) klar, der betonte, dass das Zentrum ein neues Gesicht erhalten wird. «Das ist aber gut so», betonte er. Die SP hofft gleichzeitig, dass in der Überbauung auch günstige Wohnungen realisiert werden.


Für Fabienne Kühnis (Grüne) werden mit dem Ja zum Gestaltungsplan aber auch Bausünden beseitigt. Die Gemeinderätin kritisierte jedoch die «Lego-Architektur» und die minimalen energetischen Standards, die erfüllt werden müssen. Sie hätte sich auf dem Dach Solarpanels gewünscht. Und Matthias Rieder (GLP) wünschte sich, die Energieversorgung der neuen Liegenschaften nicht hauptsächlich mit Gas, sondern prioritär durch Ab- und Umweltwärmenutzung zu decken.


Coop und Hotel geplant
Das aus einem Studienauftrag hervorgegangene Projekt bietet einer Verkaufsfiliale mit rund 1600 Quadratmetern Platz, ermöglicht ein Hotel mit 75 Zimmern, rund 100 Wohnungen (inklusive Marktgasse 10) und eine Tiefgarage. Trotz der hohen Dichte würden hochwertige, gut belichtete Wohnflächen resultieren, betont der Stadtrat in seiner Vorlage an den Gemeinderat. Vorgesehen sind insgesamt 164 Parkplätze. Dies sei angesichts der sehr guten öV-Anbindung angemessen, wird in der Vorlage weiter betont. Weil die bestehenden Parkplätze an der Bahnhofstrasse ein wichtiger Bestandteil der Attraktivität des Einkaufsgebietes seien, würden sie mit dem Gestaltungsplan weit möglichst erhalten.


Gespräche mit Metzgerei
Innerhalb der Baubereiche sind Wohnungen und mässig störende Betriebe (Detailhandel, Hotel, Restaurants, Gewerbebetriebe, Büros, Praxen und ähnliches) zulässig. In den Erdgeschossen zum öffentlichen Raum müssen publikumsorientierte Nutzungen angeordnet werden. Auch eine Metzgerei soll in der neuen Überbauung Platz finden, wie der Vorlage weiter zu entnehmen ist. Die Eigentümer wie auch die Stadt würden sich darum bemühen. Entsprechende Gespräche würden derzeit positiv verlaufen. (dj.)

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