Energiestrategie 2050 treibt Klotens Stromnetz-Kosten in die Höhe

Die Dekarbonisierung Klotens erfordert deutlich mehr Strom. IBK-Chef Beat Gassmann spricht von einer Verdoppelung. Das hat finanzielle Folgen auch für die Klotener.



Bis 2050 soll das Energiesystem der Schweiz umgebaut werden. Mit der vom Volk verabschiedeten Energiestrategie 2050 wird der Ausbau erneuerbarer Energien, der Wasserkraft sowie die Senkung des Energie- und Stromverbrauchs vorangetrieben. Doch die Energiestrategie 2050 ist nicht gratis. In Kloten kann sogar auf den Tag genau gesagt werden, wann für die Liegenschaftsbesitzer das Projekt Energiestrategie 2050 gestartet ist: Am 1.?Oktober, also fast genau vor einem Monat. Auf dieses Datum hin haben die Indus­triellen Betriebe Kloten (IBK), die Kloten mit Strom, Gas und Wasser versorgen, die Netzanschlussgebühren für den Stromanschluss angehoben. Wer eine neue Liegenschaft ans Stromnetz anschliessen oder seinen Leistungsbedarf erhöhen will, muss künftig deutlich mehr bezahlen. «Der Energiebedarf wird in Zukunft drastisch steigen», sagt IBK-Geschäftsleiter Beat Gassmann. Er spricht von einer Verdoppelung des Strombedarfs in den nächsten rund 25 Jahren in Kloten. «Den damit verbundenen Ausbau der Leitungen und Anlagen müssen wir refinanzieren», begründet er die Erhöhung. Eine zweite, im gleichen Umfang, ist für den 1. Oktober 2025 vorgesehen.


Wie stark die Netzkosten auch danach steigen werden, hängt nach Angaben des Stadtrates von der Umsetzungstiefe der Energiestrategie 2050, vom Grad der zukünftigen Wärmeversorgung der Stadt Kloten mit strombasierten Technologien, von lenkenden Tarifsystemen, von der wirtschaftlichen Entwicklung, von der Verfügbarkeit der Rohstoffe und nicht zuletzt von der Regulation der Branche ab, so schreibt er in seiner Antwort auf einen Vorstoss des grünliberalen Gemeinde­rates Roman Walt. Im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2050 zeigt sich die Klotener Exekutive davon überzeugt, dass in Zukunft auch dynamische Tarifmodelle eine Rolle spielen werden. Dies, um die richtigen Anreize und Konsumentensteuerungen zu erreichen.


Neu gebaut werden muss aber auch ein zusätzliches Unterwerk, wie der Postulatsantwort weiter zu entnehmen ist. Ein drittes Unterwerk wird nach Angaben von Beat Gassmann nötig, um den zusätzlichen Strombedarf in Kloten in 10 bis 20?Jahren decken und verteilen zu können. Es soll beim Dorfnest im Gebiet Steinacker realisiert werden, auch um das geplante «Strom»-Wachstum im neuen Quartier aufzufangen. Gemeinsam mit den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich und der Stadt Kloten sei bereits eine Standortevaluation durchgeführt worden. Diese Abklärungen sollen mit den Entwicklungen im Transformationsgebiet Steinacker koordiniert werden, wo auch nächstens eine Machbarkeitsstudie erstellt wird. In diesem Zusammenhang sei es insbesondere wichtig, den Platz­bedarf zu sichern.

 

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